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Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 09:18
von Pretch
Dafür verlagert sich aber auch der Aufwand vom Nutzer zum Anbieter.
Bei Sat bist du auf eine einigermaßen aufwändige, zumeist stationäre Empfangsanlage angewiesen.
Bei DVB-T reicht eine simple terrestrische Antenne, dafür muss der Anbieter aber Sendestationen im ganzen Land betreiben.

DVB-T2 steht auch nicht in Konkurrenz zu Sat. Keiner (mit Verstand) wird seine Satanlage zugunsten von DVB-T2 abbauen.

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 11:37
von Senderversteller
Pretch hat geschrieben:DVB-T2 steht auch nicht in Konkurrenz zu Sat. Keiner (mit Verstand) wird seine Satanlage zugunsten von DVB-T2 abbauen.
Natürlich kann man die Empfangswege nicht vergleichen und diese graben sich auch gegenseitig kein Wasser ab. Aber wenn DVB-T2 genauso ein Rohrkrepierer wie DVB-T wird, dann wird sich die teurere Pay TV Abgabe auch nicht durchsetzen. Und für eine "mobile Empfangsanlage" per T2 z.B. im Wohnmobil oder in der Schrebergartenlaube könnte ich persönlich auf RTL & Co. verzichten. ;)

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 14:19
von Senderversteller
Zu deinem vorigen Posting:
Da würden mich doch mal die Kosten von den paar terrestrischen Sendeanlagen im Vergleich zu den Kosten von geostationären Satelliten wie Astra interessieren. Gut, die Satelliten strahlen über ganz Europa - aber ich glaube die Astra Flotte und deren laufende Betriebskosten verschlingt "a bicki" mehr Kohle als das terrestrische Fernsehen in Deutschland. Lediglich der administrative Aufwand bei Sat dürfte kleiner ausfallen.

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 14:46
von inliner
Ich finde, daß DVB-T2 als alternativer Empfangsweg zu Satellit bei Starkregen oder starkem Schneefall sehr gut geeignet ist. Zumal die Bildqualität nicht schlechter ist, kann man bei geeigneten Geräten sogar prinzipiell Das Erste HD und ZDF HD von DVB-T2 auf die Programmplätze 1 und 2 speichern. Das klappt beim neuen Metz Planea 43 UHD Twin wunderbar. :)

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 15:16
von Pretch
Ich bin nicht sicher ob die flächendeckende Infrastruktur für terrestrische Übertragung tatsächlich billiger ist als der Betrieb eines Satelliten.
Zumindest wurden die hohen Kosten bei DVB-T immer beklagt und war der Grund, warum man in nur wenigen Ballungsgebieten überhaupt mehr als eine Hand voll ÖR Sender bekam. Die Sender mussten für jeden Mast der ihr Siganl ausstrahlt separat bezahlen.

Bei Sat erscheinen zwar die Einstiegskosten sehr hoch, die werden dann aber auch auf tausende Sender umgelegt. Der Bau und Betrieb von Sendemasten alle 50-100 km im ganzen Land (sicher mehr als "ein paar") dürfte so billig auch nicht sein. ;) Über die werden dann aber nur 2 Dutzend Sender übertragen die für die Kosten aufkommen müssen.

Nicht zu vergessen ist, der Markt für terrestrische Frequenzen ist ziemlich eng. Fernsehen und Radio konkurrieren hier schon seit Jahren mit Mobilfunk Anbietern.

Unabhängig davon nehm ich an die DVB-T2 Sendemasten beziehen ihr Signal am Ende auch über Sat. Zu den Kosten der Sat Übertragung kommen dann sogar die für terrestrisch oben drauf.

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 16:01
von Senderversteller
Nun mag sein - alles Vermutungen und Spekulationen. Jeder Übertragungsweg hat seine Berechtigung, das stimmt. Bin gespannt ob DVB-T2 nun besser aus den Startlöchern kommt... Ob die Signale der Masten nun generell über DVB-S2 gespeist werden bin ich mir nicht sicher, denn dann wäre DVB-T2 auch vom Wetter abhängig. Ich denke große Anlagen beziehen das Signal direkt von den Sendeanstalten per... Glasfaser?

Re: DVB-T2 Spezifikation (für Deutschland) ist fertig

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 19:27
von dubdidu
Nein. Alles per Satellitendownlink. Keiner speist mit einer Leitung ins Kabelnetz oä ein. Die Schüsseln sind entsprechend groß...

Re: DVB-T2 Spezifikation (für Deutschland) ist fertig

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 19:28
von dubdidu
Als Beispiel ein Sender wie MTV... Wie soll der überall seine Leitungen langziehen bzw Trassen nutzen?

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 20:11
von Senderversteller
An meiner FritzBox ist ja auch ein Kabel und nicht unendlich viele zu jedem Server im Internet :) Sowas kann über Routing funktionieren.
Die Glasfaser kann große Datenmengen über weitere Distanzen transportieren - da reicht eine Faser für alle Sender dieser Welt. Und MTV hab ich noch nie bei DVB-T gesichtet :D

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 21:14
von Pretch
So viel Glas liegt ja in Deutschland nun nicht in der Erde... und dann noch in die Pampa zum Funkturm?

Selbst die Kabelprovider holen ihr Signal über Satellit, da glaub ich nicht, daß sie ausgerechnet für DVB-T Kabel quer durchs Land ziehen.

Hab aus Interesse mal ein bisschen hinterher gegoogelt.
Der aktuelle Astra Satellit Astra 1N hat etwa 100 Mio. gekostet und wiegt 5 Tonnen. Fracht auf der Ariane 5, mit der er hochgeschossen wurde kostet 12.000,- pro Kilo, also nochmal 60 Mio..
In Summe 160 Mio., also garnicht so viel, vor allem wenn man weiß, daß das Ding auf eine Laufzeit von 15 Jahren ausgelegt ist.

Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 23:09
von dubdidu
Senderversteller hat geschrieben:An meiner FritzBox ist ja auch ein Kabel und nicht unendlich viele zu jedem Server im Internet :) Sowas kann über Routing funktionieren.
Die Glasfaser kann große Datenmengen über weitere Distanzen transportieren - da reicht eine Faser für alle Sender dieser Welt. Und MTV hab ich noch nie bei DVB-T gesichtet :D
Ich rede nicht von Routing sondern von der Anzahl an DVB-C-Netzen in die eingespeist werden muss. Mit der Bandbreite und technischen Verfügbarkeit kostet das eine Stange Geld. Das ZDF hat es da relativ einfach und überschaubar, gibt ja nur ein paar Betreiber für "deren" Programm. Aber halt ein Fernsehsender wie MTV müsste jeden kleinen popeligen Kabelnetzbetreiber anbinden und entsprechende Strecken mieten? Parallel zur DVB-S Infrastruktur? Europa und weltweit?

Ganz einfach: Es wird nicht gemacht. Das Signal wird vom Sendestudio via Uplink zum Satelliten gebracht. Dafür gibt es 3 Wege. Entweder via mobilen Sat-Uplink (mobiles Übertragungsstudio), eigener Uplinkstation oder Uplinkstation vom Satellitenbetreiber. Da braucht es nur eine Datenstrecke hin.

Alles andere ist finanziell nicht abbildbar! Und auch nicht notwendig. Mobile Übertragungen z.B. von einer Live-Sendung wird via mobilen Sat-Uplink über den Satelliten geschoben. Der Fernsehsender zieht sich das Signal vom Satelliten in die Regie und sonstige Aufbereitung und schiebt es wieder über eine Uplinkstation auf den Satelliten zur allgemeinen Verfügung. Der Kabelnetzbetreiber schnappt sich das Signal (oder auch wir) und speist es in sein Netz ein. Alleine für diesen "Weg" hast Du naturgemäß ca. eine Verzögerung zwischen Live-Bild im Studio und Signal via DVB-C im TV von knapp 20sek.

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 08:24
von Senderversteller
Und allein auf 19,2°E kreisen aktuell vier Satelliten im Orbit mit der Erde, sind schon 640 Mio EUR. SES betreibt dazu 7 weitere TV-Satelliten (weitere 1,12 Mrd EUR) auf anderen Positionen. Diverse Backupsatelliten wird es auch noch geben. Natürlich steht dem eine andere Zahl an Haushalten in ganz Europa entgegen.

Aber egal wie das Signal zur Sendestation kommt - da habt ihr sicher Recht - ich persönlich habe DVB-T noch nie wirklich genutzt (oder war darauf angewiesen) und finde, dass der Aufwand schon enorm ist im Vergleich zur Durchdringung von DVB-S/S2, DVB-C oder jetzt zunehmend IP-TV in der deutschen Fernsehlandschaft.

Ich zweifle an, dass sich der Nachfolger DVB-T2 durchsetzen wird. Wenn jetzt noch die Pay-TV Gebühr für's Privatfernsehen dazu kommt, die deutlich höher als bei Astra oder den meisten Kabelnetzbetreibern ausfällt... naja, man wird sehen wie lange die privaten sich über diesen Verbreitungsweg halten. Klar ist natürlich, dass die privaten Anstalten das Geld nicht frei Haus per Gesetz überwiesen bekommen und es sich vom Zuschauer selbst abholen müssen. Die Öffis machen es sich da leicht, die Kohle kommt frei Haus.

Ich stelle mir eher die Frage ob die Rundfunkgebühren für ein derartiges Projekt wie DVB-T2 verbrannt werden müssen.

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 08:47
von Spielzimmer
Einwürfe: Von Unitymedia weiß ich dass sie die Programme der ÖR per Glasfaser direkt aus den Studios bzw. Verteilstationen beziehen, das hat auch Gründe die z.B. die Zuverlässigkeit betreffen (es lassen sich nicht überall 10m-Spiegel aufstellen). Weiterhin wurden bis vor einiger Zeit auch noch Richtfunkstrecken zur Versorgung kleinerer Netze verwendet (ob das aber heutzutage auch noch so ist, weiß ich nicht).
Es gibt durchaus ein deutschlandweites Glasfasernetz, schon die Telekom benutzt das um ihre Highspeed-Anschlüsse zu bedienen (bis zum Vectoring in den Städten).

Es ist auch die Frage ob Astra es ohne Gebühren erlaubt, ihre Signale kommerziell (im großen Stil) weiterzuverwenden/-breiten, die Infrastruktur ist zunächst mal für die Privathaushalte aufgebaut worden. Dass das Kabelanbieter für ihre Netze für lau nutzen dürfen, bezweifle ich sehr stark.

@Pretch: Das sind die Kosten für den 1N, die weiteren vorhandenen Satelliten muss man dazu rechnen, deren Kosten waren zur Inbetriebnahme sicherlich auch noch um einiges höher. Dazu kommen die laufenden Kosten für das Kontrollzentrum und den Uplink, die sind bestimmt auch noch nicht eingepflegt.

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 09:27
von Pretch
Naja, 19,- mehr pro Jahr... Weiß nicht ob das irgendwer, der terrestrisch empfangen möchte, als problematisch ansieht. Aber deinen Kabelanbieter hätte ich gern. Ich bezahl bei KDG für meinen Kabelanschluss um 20,- im Monat, 240,- im Jahr. Vielleicht sollte ich auf DVB-T umsteigen. :eek:

Auch ich bin ja kein Fan von DVB-T. Das liegt vor allem an der aggressiven Werbung für's "Überallfernsehen", das es eben all zu oft nicht ist. Will lieber nicht wissen, wie viel Zeit ich im Laden damit vergeudet hab, Leuten auszureden von Sat oder Kabelanschluss auf DVB-T umzusteigen.
Außer als Fallback in Ausnahmesituationen will mir auch kein richtiger Sinn von DVB-T(2) einfallen, was aber nicht heißt, daß es die trotzdem geben kann.

@Spielzimmer: es ist einigermaßen schwierig da Zahlen und Fakten zu finden. Irgendwo hab ich gestern gelesen daß zumindest 3 große Kabelprovider ihr TV Signal per Sat beziehen (KDG war dabei, die anderen beiden weiß ich nicht mehr).
Auch hab ich gelesen daß ein Transponder (12 Kanäle) auf einem Astra Satelliten 7,5 Mio. Miete pro Jahr kosten sollen. Das ist so viel nicht.
RTL behauptete bei seinem DVB-T Ausstieg die Übertragungskosten seien 30mal höher als bei Sat. Selbst wenn man unterstellt die hätten da übertrieben, werden sie wohl einen Grund für den Ausstieg gehabt haben. ;)

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 10:13
von Spielzimmer
Hier in Stuttgart (-Wangen) wird die Kopfstation überwiegend per Glasfaser versorgt.
Das lässt sich einfach feststellen wenn man die Latenzzeiten direkt vergleicht, wird per SAT eingespeist muss das Signal nochmal deutlich verzögert sein gegenüber dem direkten SAT-Empfang ;) .
Bei den fremdsprachigen Programmen wird es kaum andere Möglichkeiten geben als sie über SAT zuzuführen.

Ist im Grund auch egal, Hauptsache es funktioniert.

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 10:17
von Pretch
Bei mir wird der Kabelanschluss offenbar per Sat bedient, merk ich grad bei der Fußball EM. :D

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 11:49
von Senderversteller
Pretch hat geschrieben:Aber deinen Kabelanbieter hätte ich gern. Ich bezahl bei KDG für meinen Kabelanschluss um 20,- im Monat, 240,- im Jahr. Vielleicht sollte ich auf DVB-T umsteigen. :eek:
Ich empfange ausschließlich per DVB-S2 und Astra (inkl. HD+ Karte im Maxcam) - bei einem Einfamilienhaus habe ich mir auch nicht die Frage nach Alternativen gestellt. Kabel kommt mir nicht ins Haus, IPTV (Entertain, etc.) schon gleich zwei Mal nicht. :D

Mein Kommentar bezog sich auf die nackten Mehrkosten für den Privat HD Empfang ohne Berücksichtigung von irgendwelchen Kabelgebühren. Aber vielleicht solltest du wirklich drüber nachdenken auf DVB-T2 umzusteigen ;)

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 12:09
von Pretch
Das Paket mit Privaten HD Kanälen kostet bei KDG 5,-/Monat, also 60,- im Jahr. Bekomm ich ja aber nicht ohne auch die Grundgebühr hinzulegen.

Ich hab hier schon DVB-T nicht brauchbar empfangen, das wird sich bei T2 sicher nicht groß ändern.

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 12:29
von dubdidu
Bei der EM auch schön zu sehen. Die Elfer sind gute 5sek früher bei "mir" (DVB-S) gefallen als bei den Nachbarn (DVB-C via KDG). Habe von meiner bessern Hälfte auch ein Tröötverbot bekommen um denen nicht die Spannung zu versauen :dani:

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 13:03
von Pretch
So schlimm find ich das nicht. Dann weiß man wenigstens wann man hinschauen muss. :D

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 15:50
von DanielaE
In meiner Nachbarschaft gibts bei jedem Tor ein Feuerwerk - da fallen dann die Zeitunterschiede nicht so ins Gewicht. Tröten ist sowas von out :wayne:

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 18:04
von dubdidu
Ist so ne Tröte mit Gas :D

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 18:30
von Pretch
...die eigentlich deinem Sohnemann gehört. :D

Re: DVB-T2 Spezifikation (für Deutschland) ist fertig

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 20:08
von dubdidu
Nope. Die hatte ich vor seiner Geburt und ihm würden die Ohren wohl wegfliegen... Mir auch. Deswegen nur draußen [emoji1]

Verfasst: Do 7. Jul 2016, 21:53
von Senderversteller